"Mauretanien - zwischen Meer und Sandmeer" hiess es wieder Anfang dieses Jahres.
Von unserem schönen Hotel in Nouakchott, wohin die meisten Reiseteilnehmer geflogen waren, ging es erstmal 70 km über den Atlantik-Strand nach Norden. Die einsetzende Flut, zahlreiche Fischerboote, eine unerwartete Militär-Kontrolle und eine defekte Benzinpumpe machen diese Etappe aufregender als gedacht.
Die nach der Mittagspause folgende, 110 km lange Offroad-Fahrt - auf einer kaum mehr erkennbaren Sandpiste in Richtung Osten ins Landesinnere - ist dann nur noch von Fahrspaß und traumhafter Landschaft geprägt. In einem malerischen Dünengelände biwakieren wir früh, kommen dem Übeltäter rasch auf die Schliche. Es ist die Benzinpumpe. Eine neue ist zum Glück in Petras Gepäck, denn ihr freundlicher KTM-Händler hatte ihr vor der Reise gesagt "wenn an einer Freeride in der Wüste etwas kaputt geht, dann die Benzinpumpe".
Die weiteren 8 Fahrtage verlaufen problemlos und schön: Die Landschaft am Erg Amatlich, im Valle Blanche und auf der Nord-Süd-Durchquerung der mauretanischen Sahara ist wie immer traumhaft, das Wetter Tag und Nacht angenehm und unsere Gruppe wie unsere beiden mauretanischen Begleiter Amar und Sidi - bis auf einen alle schon öfters dabei gewesen - machen die Reise zu einem harmonischen und lustigen, dazu von jeglichen fahrerischen und weiteren technischen Problemen verschonten Wüsten-Spazierfahrt mit Familienausflugs-Charakter.
Spannend wird es nochmal am vorletzten Fahrtag: Wir wandern am Südrand der Sahara in eine mehrere Kilometer tiefe Schlucht mit zahlreichen größeren Tümpeln und einem See am Ende. Der Ort ist Biotop der letzten Sahara-Krokodile. Wir bekommen nicht Wenige zu sehen, zum Teil mehrere Meter lange Exemplare. Obwohl unsere Lagerplatz am Rand der Schlucht und einige Hundert Meter entfernt vom nächsten großen Teich ist, erkundet jeder von uns vor dem nächtlichen Verlassen des Zeltes mit der Taschenlampe das umliegende Gelände.
Nach einer letzten Camping-Übernachtung in einem geradezu idyllischen Sahel-"Wäldchen" verladen wir wie vorgesehen alle Bikes auf unsere beiden Begleit-4x4 und fahren die letzte, 400 km lange Tages-Etappe in den Autos und auf Asfalt zurück nach Nouakchott.
Tagsdarauf geht für die meisten der Flieger. Nur Mathias und ich haben noch ein paar Tage - die Zeit die es dauert, um die 2.900 km von der mauretanischen Hauptstadt nach Tanger zu fahren, wo unsere Fähre nach Genua ablegt. Wir sind beide froh, diese tolle Reise noch genüßlich und ohne den bei Rückflug meistens drohenden "Kulturschock" ausklingen zu lassen.